Betreff: Neues Hundegesetz in
Schleswig-Holstein: Tierschutzorganisation TASSO e.V.
begrüßt geplante Abschaffung der Rasseliste
Presse-Mitteilung
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Neues
Hundegesetz in Schleswig-Holstein:
Tierschutzorganisation TASSO e.V. begrüßt geplante Abschaffung der Rasseliste
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Am Mittwoch, den 25.
März 2015 berät der Umweltausschuss des
Schleswig-Holsteinischen Landtags über den Entwurf für
ein neues Hundegesetz. Die Tierschutzorganisation
TASSO e.V. begrüßt den vorliegenden Gesetzentwurf,
sieht aber gleichzeitig Verbesserungsbedarf. Die
wichtigste Neuerung stellt für die Tierschützer die
geplante Abschaffung der Rasseliste dar.
„Wir freuen uns, dass
nach Niedersachsen nun auch Schleswig-Holstein die
umstrittene Rasseliste abschaffen will“, sagt Mike Ruckelshaus,
Leiter Tierschutz Inland von TASSO e.V.
„Die Rasseliste hat
keinen Beitrag zu einer effektiven Gefahrenabwehr
geleistet. Das belegt sehr eindrucksvoll die
landesweite Beißstatistik von 2010. Von 135
Beißvorfällen wurde nur einer von einem Listenhund
verursacht.“
„Es ist wissenschaftlich
erwiesen, dass sich die Gefährlichkeit eines Hundes
nicht anhand seiner Rassezugehörigkeit bestimmen
lässt“, erklärt
Mike Ruckelshaus. Seiner Ansicht nach habe die
Stigmatisierung bestimmter Hunderassen dazu geführt,
dass diese Hunde vermehrt in Tierheimen abgegeben
würden und nur sehr schwer an ein neues Zuhause zu
vermitteln seien.
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Dr.
Kubitschek zum Thema AZ Artikel von Fritz Tietz (hundefeindliche
"Satire" )
Hier
geht es zum TAZ-Artikel
hier
Leserbrief zum Artikel von
Fritz Tietz „Stallpflicht
für Köter - Wundersame Folgen einer Seuche: Wenn die Vogel-
eine Hundegrippe wäre“
Herr
Fritz Tietz macht in der TAZ vom 21.1.2006 aus seinem kalten Herzen keine Mördergrube und offenbart mit seinem
unter der Rubrik „Die Wahrheit“ abgedruckten satirischen
Text eine beeindruckend unkomplizierte Triebstruktur. Natürlich
ist nicht zu übersehen, daß der in heiterem Ton verfaßte Text
unter dem Deckmäntelchen Satire daher kommt. Andererseits steckt
hinter jeder Satire ein Herzensanliegen des jeweiligen Autors.
Kurt Tucholsky charakterisiert den Satiriker so: “Der
Satiriker ist ein gekränkter Idealist: Er will die Welt gut
haben, sie ist schlecht, und nun rennt er gegen das Schlechte
an.“ Dies kann man in dem TAZ-Artikel nicht wiederfinden.
Ein Tierfreund würde das Thema Massentötung von gesunden Tieren
nicht zum Gegenstand einer Satire machen. Ohne falsche Scheu
wünscht sich
Tietz
also, daß aus der Vogelgrippe eine
Hundegrippe wird, damit er aufgrund der dann wahrscheinlich
auch bei gesunden Hunden angeordneten Massenmorde - das Blutbad
würde am Tag X für sensible Gemüter mit „keulen“
umschrieben – in seiner Stammkneipe keine im Weg herumliegenden,
oder hysterisch kläffenden „Köter“ mehr sehen muß,
bzw. andernorts nicht von frei herumlaufenden Hunden belästigt
wird.
Nein
–
Tietz macht sich nicht etwa mit spitzer Zunge
über asoziale Hundehalter her, die auch der großen Mehrheit
der Hundehalter entsetzlich auf die Nerven gehen, sondern ausgerechnet
über jene Lebewesen, die wie Sklaven auf einer Baumwollplantage
ihre Lebensumstände nicht im geringsten selbst bestimmen können.
Daher können nicht die Hunde Ziel des Satirikers sein, sondern
nur die Halter.
Wer ist dieser Zeitgenosse mit dem eingängigen Namen
Fritz Tietz, der so köstlichen Humor verspritzt?
Seiner Website
www.fritztietz.de kann man entnehmen, dass der 1958 geborene
Tietz zunächst ein abgebrochenes Theologiestudium absolvierte
(evangelisch) und dann nicht nur Autor, Schauspieler und Regisseur
war, sondern auch Mit-Herausgeber des „legendären
Dreck-Magazins“. Aha….
Liest
man den TAZ-Artikel, so hat man als Tierfreund und Hundehalter
den Eindruck, dass man dem spitzzüngigen Autoren direkt dafür
dankbar sein muss, dass er nur den Hunden das Schicksal der türkischen
Hühner und Gänse an den Hals wünscht, die noch lebend in Plastiksäcke
gesteckt und in Massengräbern mit ungelöschtem Kalk und Erdreich
bedeckt werden. Stellen wir uns kurz vor, dass Herr Tietz in
einem Anfall von analytischer Hellsichtigkeit plötzlich erkannt
hätte, dass die Hunde eigentlich nicht aus eigenem Antrieb in
die idyllische Atmosphäre der Tietzschen Stammkneipe eingebrochen
sind, sondern gegen ihren Willen von anti-autoritär indoktrinierten
Erziehungs-Verweigerern dorthin geschleift wurden. Vermutlich
hätte unser Satiriker dann in seiner Rage den asozialen Hundebesitzern
das „keulen“ an den Hals gewünscht - oder allen
Türken, die den Vogelgrippe-Virus nach Deutschland einschleppen
können?
Wer
sich über den TAZ-Artikel ärgert und im Namen seines kleinen
vierbeinigen Familienmitglieds finster auf Rache sinnt, wird
sofort eine gewisse Beißhemmung verspüren.
Fritz Tietz
ist immerhin ein gestandener Satiriker, der für sich eine gewisse
Narrenfreiheit in Anspruch nehmen dürfte. Wenn sich die Oma
von nebenan also über die infamen und fiktiven Mordpläne des
Satirikers erregt, in deren Epi-Zentrum womöglich auch ihr Mops
Bruno steht, dann werden ihr Tietz und Co. sicher vorwerfen,
dass sie einfach zu blöd ist, um echt geile Satire verstehen zu können.
Der
möchte-gern-Tietz-Kritiker erinnert sich außerdem sofort an
die berühmte rhetorische Frage, die
Kurt Tucholsky Anfang
des zwanzigsten Jahrhunderts gestellt und gleich selbst beantwortet
hat: „Was darf die Satire? Alles!“
Muss
man sich also alles gefallen lassen, was ein Satiriker in der
Öffentlichkeit so an „heiteren“ Texten absondert?
Sitzt man sonst sofort mit den bornierten preußischen Junkern
in einem Boot, die dem Satiriker Tucholsky am liebsten den Hals
umgedreht hätten? Darf der Berufs-Satiriker also auch
den Massenmord selbst an jenen Hunden fordern, die sich nie
in einer der Tietzschen Stammkneipen ungebührlich aufgeführt
haben? Sollen auch Polizei-, Such- und Blindenhunde
umgebracht werden? Ist der TAZ-Artikel des
Fritz Tietz
überhaupt Satire im Sinn von Kurt Tucholsky?
Wenn
man sich im Zuge dieser komplizierten Überlegungen ein wenig
mehr
Tucholsky auf der Zunge zergehen läßt, dann lernt
man schnell, dass dieser kämpferische Autor und Satiriker - natürlich
– die für die Satire, bzw. die Satiriker in Anspruch genommene
General-Amnestie an gewisse ethisch-moralische Voraussetzungen
geknüpft sehen wollte.
Was
sagt
Tucholsky nun zum Wesen der Satire?
„Satire
ist eine durchaus positive Sache. Eine Satire, die zur
Zeichnung einer Kriegsanleihe auffordert, ist keine.“
Das trifft die Sache! Ein Text, der in heiterem Ton zum Mord
an Hunden aufruft, die keine wie auch immer geartete „Schuld“
auf sich geladen haben, kann im Sinn von
Kurt Tucholsky
keine Satire sein.
Erinnern
wir uns, wovon die Rede ist: hier sollen jene Lebewesen stellvertretend
für das heute „gekeulte“ Geflügel ermordet werden,
von denen
Maurice Maeterlinck, der Literatur-Nobelpreisträger
von 1911, sagt „Wir sind allein, völlig allein auf diesem
Planeten. Von all den Lebensformen um uns herum hat sich außer
dem Hund keine auf ein Bündnis mit uns eingelassen“.
Oder hören wir, was der Philosoph
Arthur Schopenhauer
über die Hunde sagt: „Woran sollte man sich von der endlosen
Verstellung, Falschheit und Heimtücke der Menschen erholen,
wenn die Hunde nicht wären, in deren ehrliches Gesicht man ohne
Misstrauen schauen kann?“
Können diese Weggenossen des
Menschen Ziel derartiger „Satiren“ sein?
Natürlich
ist
Kurt Tucholsky
auch der Letzte, der den Satirikern
alles durchgehen lässt: „Nirgends verrät sich der Charakterlose
schneller als hier, nirgends zeigt sich fixer, was ein gewissenloser
Hanswurst ist, einer, der heute den angreift und morgen jenen.“
Sind
Hundehalter sentimentale Spinner, oder gar Psychopathen, wenn
der von
Fritz Tietz geschriebene TAZ-Artikel bei ihnen
psychosomatische Beschwerden wie Herzrasen und Würgereiz auslöst,
oder sich in Verkennung der Satire gar in hasserfüllten Leserbriefen
niederschlägt?
Nein
– rücksichtsvolle Tier- und speziell Hundefreunde befinden
sich generell in sehr respektabler Gesellschaft. Der Erkenntnis
von
Friedrich dem Großen „Hunde haben alle guten
Eigenschaften des Menschen, ohne gleichzeitig ihre Fehler zu
besitzen“, ist nur wenig hinzuzufügen.
Vielen Lesern
der TAZ-Satire wird es daher so gehen wie es der Schriftsteller
Maxim Gorki so liebenswert ausgedrückt hat: "Nach
manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das Verlangen, einen
Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken und vor einem Elefanten
den Hut zu ziehen."
Jochen
Kubitschek
Hier
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